Ziegen in Kallmünz auf dem Brugberg

Jetzt meckern sie wieder!

Juni 2020

Die Ziegen sind wieder da!

Seit Anfang Juni 2020 beweidet eine Gruppe von 12 Ziegen und 3 Schafen den Inneren Wall auf dem Schlossberg in Kallmünz.
" Im letzten Jahr konnten wir die Tiere noch mit einer kleinen Feier begrüßen, das musste heuer Corona bedingt leider ausfallen, aber wir freuen und dennoch am Gemeckere der Tiere in der wunderbaren Landschaft“ kommentiert Martin Mayer, der Vorsitzende des Bergvereins, auf dessen Initiative die Beweidung zurück geht.

Beate und Hans Graml setzen auf Thüringer Waldziegen, eine Rasse, die schon seit den 1930 Jahren vom Aussterben bedroht ist. Die Schafe gehören zur Rasse der Coburger-Fuchsschafe, die ebenfalls nur noch ganz selten gezüchtet wird. Außerdem grasen noch 8 Rotviehfärsen auf der Grasfläche neben dem Keltenwall.
Das Kulturdenkmal Wall war seit den 1980er Jahren zunehmend verbuscht und nicht mehr sichtbar. Der Bergverein hatte dafür gesorgt, dass er abgeholzt und wieder sichtbar ist.

Die Ziegen sorgen jetzt dafür, dass der Wall auch weiterhin von unliebsamen Bewuchs frei bleibt und das einzigartige Kulturdenkmal für die Besucher zu sehen ist.

Der innere Wall ist ca. 225 m lang und bis zu 12 m hoch, umschließt ein knapp 3 ha großes Areal nördlich der Burgruine. Er wurde vermutlich in der Urnenfelderzeit (1200 - 800 v. Chr.) erbaut und in der Frühlatènezeit (500 - 250 v. Chr.) mit einem Flechtwerk zwischen Eichenpfosten bekrönt. Eine weitere Überhöhung fand im älteren Mittelalter statt, er wird daher auch "Ungarnwall" genannt (SANDNER, 2005, 30 ff.).

Die Ziegen werden hauptsächlich zur Landschaftspflege eingesetzt – die Eignung hierfür leitet sich aus dem besonderen Fressverhalten der Ziegen ab. Ziegen fressen gerne Gehölze – dies verhindert die Verbuschung unseres einzigartigen Kulturdenkmals.
Die Besucher können sich an den seltenen Tierarten freuen und die Landschaft genießen.

Fotos: Beate Graml