Maler in Kallmünz

 

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Maler in Kallmünz

unsere Ausstellungen zum Thema

>>>22.4. - 29.05.2023 Ausstellung:
Farben der Liebe
120 Jahre Kandinsky und Münter in Kallmünz

2021: Kallmünz.01 - wie alles anfing! Charles Palmié - 120 Jahre Perle des Naabtals
18.09. - 01.11.2021 >>> mehr Infos

2019: Unser Miller
Ausstellung vom 13.4. – 12.5.2019 >>> mehr Infos

2018: Kallmünz mit den Augen der Maler (Teil 2): von Münter bis Miller
Altes Rathaus Kallmünz: 5.5. - 19.06.2018 >>> mehr Infos

2015: Kallmünz mit den Augen der Maler: von Palmie bis Panele
Ausstellung 4.7. - 30.8.2015 (verlängert bis 13.9.15) >>> mehr Infos

Der Bergverein will den Wert der Burgruine und des Schlossberges für Kallmünz wieder stärker ins Bewusstsein rücken.

Die Geschichte des Ortes als Künstlerort ist begründet durch das einzigartige Ensemble von pittoreskem Ortskern, steinerner Brücke und Burgruine mit Schlossberg. Mit der Erinnerung an die Geschichte der Maler in Kallmünz wollen wir klar machen, welche Bedeutung die Erhaltung des Charmes der Burganlage und des Schloßbergs für den Ort hatte und hat.

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts änderten sich die Malkonventionen. Malen in der freien Natur und Landschaft wurde modern. Spätestens seit die französischen Impressionisten internationale Anerkennung fanden, wurde die Freilichtmalerei auch ein wesentlicher Bestandteil der Künstlerausbildung.

Professoren und freie Malschulen zogen aufs Land, um den neuen Tendenzen der Malerei gerecht zu werden. Gesucht wurden Landschaften, Orte und Plätze an denen starke Impressionen möglich waren. Kallmünz entsprach den Wünschen der Maler wegen seiner schönen Landschaft und seiner baulichen Besonderheiten.

Als Entdecker von Kallmünz als Malerkolonie gilt Professor Charles Pamié, der 1901 mit seiner Malschule und hochkarätigen Künstlern nach Kallmünz kam. (Vielleicht ist der Begriff Malerkolonie nicht ganz zutreffend, da sich die Maler nicht angesiedelt haben, sondern nur hier bis zu drei Monaten aufgehalten haben.)
Er hat mit Malerkollegen auch die Künstlerherberge "Rote Amsel" in der Vilsgasse mitgestaltet.

Die Künstlerin Elsa Boyen aus Dresden, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Kallmünz malte schreibt ins Gästebuch:

"Die Künstler können sich nichts Schöneres denken. Da fehlen nicht die bunten malerischen Häuschen mit den Terassen und Treppchen, die sich im Fluss spiegeln und einen fast italienischen Eindruck machen, nicht die seltenen Felsformationen, die steil zum Wasser abfallen, so dass der Beschauer sich beinahe nach Norwegen versetzt glaubt, nicht die grünen Matten, die ihn wie Schweizer Almen anmuten, auch nicht die schattigen Laubwälder, die ihn doch nicht vergessen lassen, dass er in Deutschland ist."

Das Gästebuch der Familie Habla (Rote Amsel) nennt in der Zeit zwischen 1903 und 1950 ca. 80 akademische Maler, die zum Teil bis zu drei Monate in Kallmünz verweilten. Dabei haben sich bei weitem nicht alle Maler in das Fremdenbuch eingetragen. Die Teilnehmer der Malschule Phalanx von Wassily Kandisky mit seiner Schülerin Gabriele Münter fehlen genauso wie z.B. Anton Lutz, Adolf Luntz, Fritz Bayerlein oder Constantin Gerhardinger, um nur einige zu nennen. Ein Gastbuch des Gasthauses zur Post, in dem ebenfalls viele Künstler blieben ist nach Informationen des früheren Besitzers verbrannt worden. Viele der Maler, die in Kallmünz waren mieteten sich auch in Privatquartieren ein.

Bisher nur bei ganz wenigen Spezialisten bekannt (und in Kallmünz nur bei der Familie Habla), dass auch Karl Schmidt-Rottluff im Herbst 1936 zwei Wochen in Kallmünz verbrachte und malte.


Mein besonderer Dank gilt Familie Habla, die mir das „Fremdenbuch“ der roten Amsel für meine Recherche zu Verfügung gestellt hat.

Wenn es um die Geschichte der Maler in Kallmünz geht, haben sich drei Leute ganz besonders verdient gemacht, ohne sie wäre vieles nicht bekannt und dokumentiert worden, bzw. in Vergessenheit geraten. Ich möchte gerne noch einmal daran erinnern:

  • Herr Erich Laßleben: Er hat in der Festschrift zur Tausendjahrfeier 1983 einen Artikel über die Geschichte der Maler in Kallmünz geschrieben, viel recherchiert und herausgefunden und einen großartigen Überblick gegeben.
  • Johann Baptist Lell: Als Kunstliebhaber hat er selbst gemalt und viel Material über Maler in Kallmünz gesammelt und seine Erinnerungen an die Maler in Kallmünz aufgeschrieben.
  • Waltraud Luber: Sie eine Zulassungsarbeit über die "Kunstszene Kallmünz" geschrieben und die die Geschichte von Kandinsky und Münter in Kallmünz wieder an die Öffentlichkeit gebracht. Mit ihrem Gasthaus hat Familie Luber auch viel für die Kunst in Kallmünz geleistet hat.



Martin Mayer

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Martin Mayer: 09473 951 55 14
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