Burg kallmünt wird beweidet

Ziegen erobern die Burg Kallmünz !

Juni 2024

Seit Anfang Juni 2024 weidet wieder eine Gruppe von 11 Ziegenmüttern mit Ihren 20 Kitzen auf der Burg Kallmünz.

Nach Gesprächen mit Bürgermeister Martin Schmid hat die Marktgemeinde Kallmünz zugestimmt, dass die Beweidung auch auf den Burginnenhof ausgedehnt werden kann. Der Vorstand des Vereins Martin Mayer erklärt: „Damit kommen wir unserm Ziel, auch den Bewuchs des Burginnenhofes zu verhindern näher, und die Besucher können die wunderschönen Tieren ganz nah erleben.“

Die Beweidung vom Keltenwall bis zum Burginnenhof erfolgt in mehreren Abschnitten, so dass die Besucher nicht beeinträchtigt werden. Ein elektrischer Zaun und Absperrungen gewährleisten, dass die Ziegen nur den gewünschten Bereich abfressen.


Hans Graml bei Sicherungsmaßnahmen, damit die Ziegen nicht über die Mauern springen!

Beate und Hans Graml vom Rotviehhof in Rohrbach sind Mitglieder der Bergvereins Kallmünz, der sich die Pflege des Schlossberges als Ziel gesetzt hat. Bei Entbuschungsarbeiten auf dem Schloßberg hilft die Familie mit ihren Gerätschaften regelmäßig ehrenamtlich mit. 2017 hatte der Verein dafür gesorgt, dass der „Keltenwall“ (innerer Wall) vom Bewuchs freigestellt wurde. Seit 2109 sorgen  Thüringer Waldziegen dafür, dass verhindert wird, dass der Wall wieder zuwächst. Familie Graml setzt auf diese Rasse, die schon seit den 1930 Jahren vom Aussterben bedroht ist.
Die Ziegen werden hauptsächlich zur Landschaftspflege eingesetzt – die Eignung hierfür leitet sich aus dem besonderen Fressverhalten der Ziegen ab. Ziegen fressen gerne Gehölze – dies verhindert die Verbuschung des einzigartigen Kulturdenkmals.
Das Kulturdenkmal Innerer Wall und der Schloßberg war seit den 1980er Jahren zunehmend verbuscht und nicht mehr sichtbar. Die früher übliche Beweidung und Pflege der Landschaft durch Bauern war weggefallen. Der Bergverein sorgt jetzt dafür, dass zumindest ein Teil des Schloßberges wieder seinen ursprünglichen Zustand erhält und die Artenvielfalt des typischen oberpfälzer Kalkmagerrasens nicht ausstirbt.
Der innere Wall ist ca. 225 m lang und bis zu 12 m hoch, umschließt ein knapp 3 ha großes Areal nördlich der Burgruine. Er wurde vermutlich in der Urnenfelderzeit (1200 - 800 v. Chr.) erbaut und in der Frühlatènezeit (500 - 250 v. Chr.) mit einem Flechtwerk zwischen Eichenpfosten bekrönt. Eine weitere Überhöhung fand im älteren Mittelalter statt, er wird daher auch "Ungarnwall" genannt.




Bitte die Tiere nicht füttern!