Zeitzeugen berichten, dass nach dem 2. Weltkrieg wieder vermehrt Künstler nach Kallmünz strebten. Im Sommer soll an jeder Ecke ein Maler gesessen haben. Beliebteste Motive: Brunntor, Steinerne Brücke mit Rathaus, Malerwinkel und Naabtal Richtung Krachenhausen.
1944 vor den Nazis geflohen, ließ Josef Georg Miller sich mit seiner Frau Erna in Kallmünz nieder. Von wohl keinem anderen Maler gibt es so viele Ansichten von Kallmünz.
Der Nürnberger Maler Herrmann Buschmann musste wegen der Fliegerangriffe seine Stadt verlassen. Er bezog sein Quartier im Haus Irma am Schmidwöhr. Völlig verarmt starb er 1961 im Altenheim in Kallmünz.
Maler die immer wieder kamen, waren die Ostdeutschen schon erwähnten Erik Mailik und Günter Schmitz. Sie durften mit Sondergenehmigungen aus der DDR ausreisen .
Auch Rupert Preißl malte nach 1945 immer wieder in Kallmünz.
Das Regensburger „Dreigestirn“ Otto Baumann, Willy Ulfig und Kurt von Unruh hat sich in Kallmünz rar gemacht. Nur ein Aquarell und eine Zeichnung von Willy Ulfig mit Kallmünz als Motiv sind bekannt.
Oskar Koller, der „Blumenmaler“ aus Erlangen ist wohl einer der bedeutendsten Maler der Nachkriegszeit, die Kallmünz gemalt haben. Er hatte familiäre Bezüge, seine Mutter kam aus Kallmünz.
1975 ließ sich Hans Geistreiter in Kallmünz in der Vilsgasse nieder. Seine sperrigen, abstrakten Bilder fanden leider nicht den Publikumsgeschmack. Er beherrschte aber sein Handwerk hervorragend. Ein kleines Aquarell mit einer realistischen Darstellung des Brunntores und ein Aquarell mit einem "Burggespenst und Drachenflieger" sind von ihm bekannt.
Auch Fritz Wurmdobler kam wiederholt nach Kallmünz und malte hier.
Die letzte große Ausstellung mit Kallmünzer Motiven fand 1981 anlässlich der 1000 Jahr Feier statt. Viele der heute noch in Regensburg aktiven und bekannten Mitglieder des BBK nahmen an der Ausstellung teil:Gisela Conrad, Renate Christin, Günter Dollhopf, Heribert Losert, die Brüder Albert und Gerhard Prechtl, Fritz Wurmdobler und viel andere.
Wegen des Charmes des Ortes und/oder weil alte Häuser günstig zu kaufen waren, haben sich seit Ende der 80er Jahre wieder Künstler in Kallmünz angesiedelt, die damit die alte Tradition des Ortes (gewollt oder nicht) fortsetzen um ein paar zu nennen:
Wigg Bäuml
Thomas Mayer
Stefan Link
Gisela Walch
Hertha Wimmer-Knorr
Arpad Racz
Andrea Buckland
Stephan Fürnrohr (Fotograf)
Priya Jagoda
Günter Ebenbeck
Karl Söllner
Danze Panele
Ob diese Künstler einmal in die Kunstgeschichte eingehen, wird erst die Geschichte erweisen. Im Moment aber setzen sie die Tradition des Marktes Kallmünz als Künstlerort fort.
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