Ein mächtiges Gemälde schmückt den Vorraum zum Bürgermeisterbüro des neuen Kallmünzer Rathauses. Leider ist es nicht gut beleuchtet und der Besucher kann nur dunkel die Umrisse der Burgruine erkennen und ein Tal im Hintergrund. Schade eigentlich.
Das monumentale Gemälde 251 x 157 cm von 1908 ist eine Dauerleihgabe der Erben des Malers Adolf Luntz an die Marktgemeinde.
Das Gemälde zeigt eine eher seltene Ansicht vom Vilstal auf die Burgruine und Vilsbrücke, entweder im Zustand vor der Zerstörung 1909 durch das Hochwasser mit 2 Brückenbögen, oder romantisch verfeinert mit Brückenheiligem. Fotos der alten Vilsbrücke vor 1909 wären zur Interpretation hilfreich. (Bitte an uns wenden, wenn Sie eines haben!) Vorder- und Hintergrund sind von der Sonne bestrahlt, der Schloßberg mit der Burgruine liegt im Schatten. Frühlingshaft grün erscheint das Naabtal. Der Schloßberg, genauso wie der Stroblberg im Hintergrund völlig unbewaldet. Rechts neben der Vilsbrücke ein kleiner Baum, wohl die heute so mächtige Pappel, die Palmié gepflanzt haben soll.
Über dem Aufenthalt von Adolf Luntz ist nur der Eintrag in das Fremdenbuch des Gasthauses "Rote Amsel" am 12.10.1904 bekannt. Er hat wohl in seinem Atelier später Skizzen oder Vorlagen ausgearbeitet.
Lebensdaten nach Wikipedia
Adolf Luntz (* 27. Januar 1875 in Wien; † 14. Februar 1934 in Karlsruhe) war ein deutscher Landschafts- und Figurenmaler, Radierer und Lithograf.
Luntz war einer von fünf Söhnen des Wiener Architekten Viktor Luntz, den er häufig auf seinen Kunstreisen begleitete. Dadurch inspiriert trat er nach Abschluss seiner Gymnasialzeit 1892 in die Wiener Kunstakademie ein. Im ersten Jahr war Fritz L'Allemand sein Lehrer, bis dieser 1893 in den Ruhestand trat. Anschließend war Luntz Schüler bei William Unger und Eduard Peithner Ritter von Lichtenfels. Luntz studierte in Wien bis 1897.
Anlässlich einer Ausstellung, die der Karlsruher Akademieprofessor Gustav Schönleber in Wien hatte, kam es zu einer Begegnung mit dem Meister, und Luntz wechselte an die Karlsruher Kunstakademie wo er bei Gustav Schönleber Meisterschüler wurde. Luntz begleitete Schönleber auf Studienreisen nach Oberitalien, Holland, Belgien, an die Ostsee, sowie in die nähere Heimat des fränkischen, schwäbischen und alemannischen Raumes.
Er entwarf im Auftrag des Kölner Schokoladeproduzenten Ludwig Stollwerck Sammelbilder für Stollwerck-Sammelalben, u.a. die Serie „Aus Stadt und Land“ für das Stollwerck-Sammelalbum No. 4 von 1899.
Im Jahre 1905 ließ sich Adolf Luntz als freier Maler in Karlsruhe nieder. Luntz starb nach langer Krankheit am 14. Februar 1934 in Karlsruhe.
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Wir arbeiten an einer Dokumentation von Malern in Kallmünz.
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