Hermann Gradl - Kallmünz

Hermann Gradl in Kallmünz

Rupert Preißl hatte in seiner Rede anläßlich der Ausstellung des BBK zur 1000 Jahrfeier von Kallmünz bedeutende Maler aufgezählt, die in Kallmünz waren. Unter ihnen hat er auch Hermann Gradl genannt, bei dem er selbst auch Malunterricht erhalten hat.

Lange waren wir auf der Suche nach einer Kallmünz Ansicht des Malers. Jetzt hat sich ein Sammler gemeldet und uns diese Ansicht von Kallmünz geschickt.

Von Nürnberg aus, wo er lebte war der Weg nach Kallmünz nicht weit und er kam wohl öfter hierher.

Ein Sammler schickte uns auch diesen autobiographischen Hinweis von H. Gradl: "Am 25. April 1949 fahre ich nach Kallmünz und bleibe bis 16.V. dort, weil in dieser Zeit meine Wohnung endlich wieder hergerichtet wird. Die Unterkunft in der "Post" in Kallmünz ist sehr primitiv - oberpfälzisch - aber die Landschaft an der Naab dafür umso reicher. Ich habe trotz regnerischen Wetters reiche Beute nach Hause gebracht. .."

Hermann Gradl war einer der bedeutendsten Landschaftsmaler in Deutschland bis zur Mitte des 20ten Jahrhunderts. Schon 1920 erschien der Bildband„Hermann Gradl, ein neuer deutscher Malerromantiker“.

Mit seinen romantischen Landschaftsbildern traf Gradl den Geschmack und die Anschauungen der nationalsozialistischen Kunstpolitik, ohne dass er seinen Malstil ändern musste.

"Ein ganz wesentliches Charakteristikum seiner romantisierenden Landschaftsbilder ist die Abwesenheit aller zeitgenössischer Infrastruktur- und Technikelemente. So fehlen so gut wie auf allen seinen Bildern Eisenbahnlinien, Telefonmasten, Autostraßen, Stromleitungen, Fabriken usw. Er malte im 20. Jahrhundert Bilder aus dem 19. Jahrhundert, die eine ungestörte intakte Landschaft wiedergeben und dem Bedürfnis nach einer unproblematischen und harmonischen Welt entgegenkommen sollten." Zitat Wikipedia

Hermann Gradl erschien als einer von vier Malern in der Sonderliste der zwölf wichtigsten bildenden Künstler der 1944 entstandenen sogenannten Gottbegnadeten-Liste (Führerliste).

 

Lebensdaten

1883 geboren in Marktheidenfeld

Ausbildung an der Kunstgewerbeschule in München
Auotdidaktische Weiterbildung als Maler, durch Studium und Kopien der Meister des 19ten Jahrhunderts

ab 1907 Lehrer an der Kunstgewerbeschule für Weberei, Keramik und Kinderspielzeug

Seine Leidenschaft gilt der Landschaftsmalerei.

Ab 1913 Teilnahme an den internationalen Kunstausstellungen im Glaspalast in München

Bei einer Ausstellung Nürnberger Künstler in Leipzig 1918 waren seine 12 Bilder innerhalb von einer Stunde verkauft.

1920 erste Buchveröffentlichung: "Hermann Gradl, ein neuer deutscher Romantiker"

1934 Eintritt in den Nationalsozialistischen Lehrerbund

1937 Besuch von Adolf Hitler in seinem Atelier: "Wer solche Bilder malt, der muss ein anständiger Kerl sein".
Den Besuch Hitlers in seinm Atelier kommentierte Hermann Gradl an den Oberbürgermeister von Nürnberg:

„… Ich hatte das unverdiente Glück, die höchste Auszeichnung die sich ein deutscher Mann denken und erhoffen kann, zu erleben: Vom Führer empfangen zu werden, einige Stunden neben dem Führer verleben zu dürfen. Dieses herrlichste u. unvergessliche Erlebnis, diesen Höhepunkt meines Lebens, verdanke ich Ihrem Wohlwollen, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister. Meinen Dank hierfür glaube ich auch in Ihrem Sinne am besten dadurch zum Ausdruck zu bringen, indem ich mit aller Kraft mein ganzes Können dazu verwende, das von unserem Führer geschaffene, wundervolle dritte Reich u. insbesondere unsere fränkische Heimat im Bilde zu verherrlichen, um es dem deutschen Volke noch näher zu bringen. Heil dem Führer!“(Wikipedia)

1938 Ernennung zum Professor für Landschaftsmalerei an der Staatschule für angewandte Kunst in Nürnberg

1939 Einladung von Hitler nach Berlin, Auftrag für vier großformatige Gemälde, die den Speisesaal der neuen Reichskanzlei ausstatten sollten. Preis: 190 000 Reichsmark.
Zum Vergleich: Constantin Gerhardinger verdiente als Professor der Kunstakamie in München netto ca. 460 Reichsmark pro Monat.

1941 Eintritt in die NSDAP

1942 Ehrenbürger seines Heimatortes

Nach dem Krieg reiste Hermann Gradl in ganz Süddeutschland und auch nach Italien.

Sein Gesamtwerk umfasst über 8.000 Zeichnungen, fast 2.100 Ölbilder und Hunderte von Illustrationen. 1963 sprach Gradl der Stadt Würzburg 300 seiner Handzeichnungen und 50 Ölbilder zu. In einem Nachtrag vom 22. Juli 1963 zu seinem Testament, verfügte er, dass auch Marktheidenfeld 45 Bilder und 20 Graphik-Blätter für eine geplante Gradl-Galerie erhalten sollte, verknüpft mit der Auflage, diese in „würdigen“ Räumen unterzubringen.

1965 in Nürnberg gestorben

Quelle: Wikipedia: Hermann Gradl


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